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Rezension Mehr als Worte sagen können

"Mehr als Worte sagen können" ist ein Roman der Autorin Jill Santopolo und erschien erstmals 2019 in Deutschland als Taschenbuch mit 400 Seiten im Heyne Verlag der Random House Gruppe.

 

Nina wuchs in guten Verhältnissen auf und steht nun vor dem Erbe, das erfolgreiche Hotel in New York weiterzuführen und dafür ihren geliebten Job als Redenschreiberin des Bürgermeisterkandidaten mitten im Wahlkampf aufzugeben.

Hoffnung auf Unterstützung setzt sie dabei vor allem auf die geliebten Menschen in ihrem Umfeld, die Nina wie ihre Familie betrachtet. Doch schon bald werden diese Verhältnisse auf die Probe gestellt, in dem Nina neue Facetten und Geheimnisse dieser Personen erkennt.

 

Grundsätzlich fand ich die Idee hinter der Geschichte und auch den Klappentext des Buches sehr ansprechend. Gleich zu Beginn eröffnete sich mir auch ein sehr angenehmer Schreibstil, der zusätzlich eine angenehme Schriftgröße aufwies. Leider waren die Kapitel teils doch sehr kurz und sprangen auch schon gerne mal ein paar Tage weiter.

 

Nicht nur die teils sehr kurzgehaltenen Szenen durch die beendeten Kapitel sorgten bei mir für Missfallen, sondern auch die Darstellung der Charaktere. So konnte ich mich z.B. überhaupt nicht in Protagonistin Nina hineinversetzen oder ihr Handeln nachvollziehen. Oft saß ich mit meinem Exemplar in der Hand dort und fragte mich schlicht: "Wieso?".

Aber auch die anderen auftauchenden Personen konnten meine Stimmung nicht verbessern. Ninas ,zu Anfang, bester Freund Tim wirkte zwar noch sympathisch, zeigte aber mehr und mehr eine ganz andere Seite, die mir persönlich im Verlauf immer weniger zusagte.

 

Das Cover des Romans ließ mich anhand des Pärchens auf einen Liebesroman schließen, der einen typischen Hauch an Dramatik aufweist und die üblichen Steine Mann und Frau in den Weg legt. Natürlich waren diese Faktoren durchaus gegeben, allerdings in einem Umfang, der deutlich weniger spannend und fesselnd war als erwartet. Die erste Hälfte des Buches ließ sich zwar gut lesen, zog sich vom Geschehen her aber doch kaugummiähnlich fort. Erst ab ca. der Hälfte bekam die Geschichte eine wirkliche Richtung zugewiesen, die meiner Meinung nach aber dann doch deutlich zu spät kam und auch die Langatmigkeit des vorherigen Abschnitts nicht mehr ersetzen konnte, sondern nur geringfügig mit mehr Potenzial vorranschritt.

 

Meine Erwartungen wurden mit "Mehr als Worte sagen können" leider nicht erfüllt. Der fehlende Bezug zum Titel, der sich mir noch am Ende eröffnete, ließ mich ebenfalls unbefriedigt zurück. Von daher gibt es von mir für diesen Roman leider keine Weiterempfehlung.

 

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