· 

Rezension Blutacker

"Blutacker" ist der zweite Teil der Nicholas-Meller-Serie von Autor Lorenz Stassen und erschien 2018 mit 352 Seiten als Paperbackausgabe im Heyne Verlag der Random House Gruppe.

 

Auch der zweite Band fällt, wie bereits sein Vorgänger "Angstmörder" , optisch ins Auge. Das von Dunkelrot bis ins Hellrote gestaltete Cover passt perfekt zum gewählten Titel, denn rot ist die Farbe des Blutes und strahlt gleichzeitig Gefahr und Wärme aus, was immer für eine starke Auffälligkeit sorgt.

Die Bedeutung des Titels lässt sich aber erst im späteren Handlungsverlauf mit dem Buch in Verbindung bringen, weshalb der Klappentext dem Betrachter über die Hintergründe des gewählten Covers erst einmal keine Auskunft geben kann.

 

Lorenz Stassen  blieb seinem bekannten Schreibstil treu, wodurch sich der Thriller schnell, flüssig und verständlich lesen ließ. Auch in "Blutacker" wurde die Geschichte sowohl in der Erzählperspektive als auch in der Ich-Perspektive (aus der Sicht von Protagonist Nicholas Meller) erzählt. Obwohl dies beim Einstieg in das Buch für mich persönlich erneut zu erst  ungewohnt war, fand ich mich doch relativ schnell damit zu recht.

 

"Blutacker" beginnt für mich genau richtig, so hat nämlich bereits das erste Kapitel durch die Ermordung des Paketboten einen brutalen Einstieg und somit auch direkt die Aufmerksamkeit des Lesers. Doch nach diesem Höhepunkt sinkt die Spannung erst einmal indem wir über die Protagonisten Nicholas und Nina auch private Fort- und Rückschritte erfahren und es einen neuen Fall für die Kanzlei gibt.

Zuerst sind die Zusammenhänge jedoch total unklar und auch ich habe mich zu Beginn gefragt in welche Richtung sich der Thriller entwickeln wird damit Klappentext und das von mir bereits Gelesene zusammenpassen. Enttäuscht wurde ich dann aber nicht.

 

Die Handlung war für mich an keinem Punkt vorhersehbar, wodurch ich durch so manche Wendung vom Autor überrascht wurde. Besonders überrascht hat mich stellenweise auch die Informationsfülle, die mir einfach zeigte wie  Lorenz Stassen sich für seinen Thriller in Recherchen bemüht hatte um dem/der Leser/in das Gefühl zu geben hier wirklich handfeste Tatsachen zu lesen.

 

Während sich die Zusammenhänge immer weiter ineinander verstricken, so stark verknotet sich auch die Beziehung zwischen Nicholas Meller und Nina Vonhoegen. Das sich beide durch ihren Erfolg verändert bzw. weiterentwickelt haben ist deutlich herauszulesen und zu spüren. Obwohl wie bereits in Band 1 Ninas Behinderung mehrfach erwähnt wurde, so scheint sie gleichzeitig vermehrt in den Hintergrund zu treten.

 

"Blutacker" ist eine gelungene Fortsetzung der Nicholas-Meller-Serie und sorgte für spannende Lesestunden, weswegen der Thriller von mir auch eine Empfehlung bekommt. Allerdings würde ich auf Grund der einzelnen Anspielungen raten vorher Band 1 (Angstmörder) gelesen zu haben um sich auch selbst nicht vorweg zu spoilern.

Nun bleibt es mir erneut auf eine Fortsetzung zu warten und zu hoffen, dass Nicholas und Nina ihren Knoten eventuell doch noch mal lösen ohne die Schere zu zücken und auch im nächsten Fall gemeinsam ermitteln.

 

Leseprobe: