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Rezension Marmelade im Herzen

"Marmelade im Herzen" ist ein Roman der Autorin Hilly Martinek und erschien 2018 als Taschenbuch mit 320 Seiten im Penguin Verlag der Random House Gruppe.

 

Die Autorin ist hauptsächlich als Drehbuchautorin bekannt, wodurch ihr erstes Buch "Marmelade im Herzen" grob gesagt nichts anderes ist als eine Buchfassung des Filmes "Honig im Kopf".

 

Doch anders als im Film lernt man in dem Roman Hauptprotagonistin Tilda auch noch anders kennen, nämlich als erwachsene Frau. Dadurch bekommt das Buch einen Aufbau, in dem die Handlung zwischen zwei Zeiten spielt. Angefangen im "Jetzt", dem Jahre 2017, und den Rückblicken zu Tildas Zusammenleben mit Opa Amandus 1998 im Zusammenspiel mit Tagebucheinträgen, welche die erwachsene Tilda liest und sich dann erinnert.

 

Obwohl zwischen zwei Zeiten regelmäßig hin und her gewechselt wird, lässt sich der Roman flüssig und schnell lesen. Hilly Martinek schreibt sehr einfach und verständlich. Das Buch enthält trotz ernstem Thema (Alzheimer) durch Opa Amandus Pannen einiges an Witz, welcher aber nicht überrascht sofern man den Film bereits kennt.

 

Tilda als erwachsene Frau scheint sich selbst verloren zu haben. Sie lebt für ihren erfolgreichen Anwaltsgatten Philipp und ihre gemeinsamen Kinder Max und Käthe. Sie führt die Buchhaltung der Kanzlei ihres Mannes, beginnt sich aber mehr vom Leben zu wünschen. Die kleine verrückte, unbeschwerte und lebensfrohe Tilda ist noch irgendwo in ihr verborgen und möchte wieder zum Vorschein kommen.

Philipp nimmt für mich die Negativrolle in dem Roman ein. Er wirkt gefühlskalt, ohne einen Funken Empathie gegenüber seiner Frau, wenn diese versucht mit ihm Gespräche zu führen.  Ihren Wunsch nach neuer beruflicher Orientierung verweigert er ihr schlicht.

Aber wenigstens hat Tilda über all die Jahre ihre Freundin Smylla an ihrer Seite gehalten, die ihr auf ihrer Reise zurück zu sich selbst und Opa Amandus eine große Hilfe ist.

 

"Marmelade im Herzen" gefiel mir als Buch persönlich sehr gut und ging mir, wie auch der Film, sehr nah. Wofür ich aber in meiner Bewertung etwas abziehe ist, dass es wirklich, bis auf die erwachsenen Teile, 1 zu 1 "Honig im Kopf" ist und das Buch selbst wenig neues bietet. Trotzdem ein empfehlenswertes Buch!

 

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