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Rezension Eiskalte Freundschaft

"Eiskalte Freundschaft - Ich werde nie vergessen" ist der Debütthriller der Autorin Laura Marshall und erschien 2018 als Taschenbuch mit 448 Seiten im Blanvalet Verlag der Random House Gruppe.

 

Nachdem das Cover des Buches für mich relativ nichtssagend war, waren Titel und Klappentext für meine Entscheidung ausschlaggebend. (Klappentext Quelle Random House: Wenn die Schatten der Vergangenheit dich einholen, ist es zu spät, um zu bereuen ...

Die alleinerziehende Mutter Louise lebt ein ruhiges Leben mit ihrem kleinen Sohn Henry. Eines Abends, sie klickt sich gerade durch ihre Social-Media-Kanäle, pingt eine Nachricht auf: »Maria Weston möchte mit dir auf Facebook befreundet sein.« Louise ist gleichermaßen irritiert wie geschockt. Maria war eine Klassenkameradin – doch sie verschwand vor 25 Jahren spurlos. Zuletzt wurde sie am Abend der Schulabschlussfeier gesehen, und jeder geht davon aus, dass sie tot ist. Doch nun scheint sie zurück und scheut sich nicht davor, Louise für die dramatischen Ereignisse von damals verantwortlich zu machen …)

 

Der Thriller ließ sich auf Grund des flüssigen Schreibstils der Autorin sehr gut lesen und war bis zum Ende hin spannend, da es schwer zu erahnen war, wer hinter den Nachrichten, Profilen und Taten wirklich steckte. Auch die Ich-Perspektive war in diesem Buch gut gewählt, da sich der/die Leser/in besser in die Gefühlswelt der Personen hineinversetzen konnte. Doch trotz der lang anhaltenden Spannung enttäuschte mich das Ende ein wenig, denn die Auflösung packte mich nicht mehr so extrem und es fehlte meiner Meinung noch an dem richtigen "Knall".

 

Was man dem Klappentext nicht anmerkt sind die vielen Themen, die sich in diesem Thriller verstecken. "Eiskalte Freundschaft" erzählt von Mobbing, Konsequeznen aus Fehlentscheidungen in der Jugend, Stalking und auch häusliche Gewahlt. Trotz diesem Umfangs ist alles perfekt ineinander versponnen und wirkt keineswegs wie hineingequetscht oder fehl am Platz.

 

Die Charaktererstellung gefiel mir sehr gut, da es viele verschiedenen Facetten gab und sich Hauptprotagonistin Louise anhand der Rückblenden zur damaligen Schulzeit doch viel weiter entwickelt hat und erwachsener wurde, während andere (Sophie) an ihrem damaligen Ansehen kleben geblieben sind und dort auch für andere bleiben wollten.

Verwirrt hat mich allerdings die Rolle des Pete, der durch seine kurzen Auftritte meiner Meinung nach überhaupt nicht notwendig gewesen wäre.

 

Aus wessen Perspektive die kurzen, kursiv geschriebenen Erzählkapitel waren ist mir bis zum Ende hin etwas unklar geblieben. Ich habe über verschiedene Ansätze spekuliert, könnte mich aber nicht zu 100% festlegen.

 

"Eiskalte Freundschaft" bekommt von mir definitiv alleine der Spannung wegen eine Leseempfehlung, aber auch wegen der recht zeitgemäßen Geschichte im Social-Media-Jahrzehnt.

 

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