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Rezension Der Wille zum Bösen

"Der Wille zum Bösen" ist ein Thriller von Dan Chaon und erschien mit 624 Seiten 2018 als Taschenbuch im Heyne Verlag der Random House Gruppe.

 

Obwohl das Cover des Buches recht schlicht gehalten ist wirkte es auf mich trotzdem interessant und ansprechend. Zusätzlich klang auch noch der Klappentext sehr vielversprechend und spannend. (Klappentext Quelle Random House: Eine Familientragödie, ein Serienmörder, Identität, Erinnerung und die Suche nach der Wahrheit – diese Elemente verwebt der amerikanische Bestsellerautor Dan Chaon zu einem faszinierenden Thriller. Im Mittelpunkt steht der Psychologe Dustin, den die Frage quält, wer seine Eltern ermordet hat. Als er auf den genialen Ermittler Aqil trifft, der angeblich seit Jahrzehnten einem Serienmörder auf der Spur ist, geraten beide in einen Mahlstrom aus Verbrechen und Abgründen, der in die Tiefen der Vergangenheit führt ... zu der Frage nach dem Bösen im Menschen.)

 

Leider muss ich sagen, dass dieses Buch für mich ein totaler Fehlgriff war. Mir persönlich gefiel der Schreibstil des Autors überhaupt nicht. Das in 11 Teile unterteilte Buch enthält nicht beendete Sätze, versetzte Zeilen, Sichtwechsel wo man während des Lesens erst erfährt aus welcher Sicht man gerade liest, Zeitwechsel und auch geht die Geschichte plötzlich mal in Form von Tabellen weiter.

 

(Achtung, ab hier kleine Spoiler!) Der Thriller beinhaltet verschiedene Handlungsstränge: der Tod der Eltern des Hauptprotagonisten Dustin, der Tod bzw. die Krankheit von Jill (Frau von Dustin), die Drogenprobleme von Dustins Sohn Aaron und die Ermittlungen nach einem Serienmörder von Dustin zusammen mit seinem ehemaligen Patienten Aqil. Laut Klappentext verwebt der Autor all diese Themen, allerdings wirkt es für mich nicht wie gut verwerbt, sondern eher als könnte er sich nicht entscheiden und hat total chaotisch einfach alles in das Buch gepackt. Das würde für mich jedenfalls das Vorhandensein der Tabellen erklären, in denen pro Spalte ein anderer Handlungsstrang erzählt wird.

Ich konnte dem Buch nur sehr schwer folgen und habe es mehrfach pausieren müssen um eine Leseflaute zu vermeiden.

Positiv hervorheben möchte ich aber, dass die sehr oft recht kurzen Kapitel mir hier einen positiven Effekt brachten, da ich so wenigstens das Gefühl hatte schnellere Fortschritte bei dem Buch zu erreichen.

 

Mit den Charakteren bin ich genauso wenig warm geworden wie mit dem kompletten Buch. Niemand gewann meine Sympathie, aber auch genauso wenig meine Abneigung. Die verschiedenen Figuren waren mir irgendwann einfach nur noch egal und ein Bestandteil der Geschichte, die ich nur noch beenden wollte.

 

Zusätzlich muss ich auch noch kritisieren, dass mein Exemplar des Öfteren (meiner Meinung nach vom Übersetzer unbeabsichtigt) kleinere Tippfehler enthielt und die Seiten seltsame Flecken aufwiesen.

 

"Der Wille zum Bösen" hat mir überhaupt nicht gefallen, weswegen ich leider diesen Thriller nicht weiterempfehlen kann.

 

Leseprobe: